Sie haben von Customer Data Platforms (CDPs) gehört. Sie wissen vielleicht sogar, dass sie Kundendaten aus verschiedenen Systemen kombinieren, um eine vollständige Kundensicht aufzubauen. Aber sind die Aussagen über CDPs realistisch? Kennen Sie den Unterschied zwischen CDPs und anderen Kundendatenlösungen? Und: Ist ein CDP für Ihr Unternehmen geeignet?
Zunächst mal Grundlegendes: Das CDP Institute definiert CDP als ein "vom Marketing gesteuertes System, das eine einheitliche, persistente Kundendatenbank aufbaut, die für andere Systeme zugänglich ist".
Die Schlüsselelemente dieser Definition sind: Marketing-gesteuert: Das CDP ist eine Standardsoftware, die von uns Marketingspezialisten gekauft und verwaltet werden kann. Vereinheitlicht: Das CDP findet und verbindet alle Daten, die sich auf denselben Kunden beziehen. Dies erfordert eine spezielle Verarbeitung, wenn die verschiedenen Quellsysteme intern unterschiedliche Kundenidentifikatoren verwenden (was fast immer der Fall ist). Beständig: Das CDP speichert eine eigene Kopie der Daten. Dies ist notwendig, um Verhalten zu verfolgen und Trends im Laufe der Zeit zu identifizieren. In einigen Systemen fehlt die Persistenz, darunter Integrationsplattformen, Tag-Manager und Data Hubs. Diese verschieben Daten von einem Ort zum anderen, ohne sie selbst zu speichern. Kundenorientiert: Das CDP speichert persönliche Identifikatoren wie Namen, Standorte und E-Mail-Adressen. Dies erfordert besondere Kontrollen aus Datenschutz-, Sicherheits- und rechtlichen Gründen. Vollständig: Alle Details der ursprünglichen Eingabedaten werden aufbewahrt. Dies steht im Gegensatz zu anderen Systemen - wiederum einschließlich DMPs -, die nur ausgewählte Attribute und zusammenfassende Informationen wie Segmenttags speichern. Offen für andere Systeme: Die Daten im CDP sind anderen Systemen zur Analyse, Personalisierung und Nachrichtenübermittlung zugänglich.
Gerade jetzt denken Sie vermutlich: "Das ist doch zu schön, um wahr zu sein. Wie können CDPs all die Probleme lösen, bei denen andere Systeme versagt haben?" Berechtigt! Die knappen Antworten sind:
CDPs sind speziell für die Zusammenstellung und den Austausch von Kundendaten entwickelt worden. Systeme wie DMP, CRM und Integrationsplattformen wurden mit anderen Zielen konzipiert. Die Verwendung dieser Systeme als gemeinsame Kundendatenbank ist wie die Verwendung eines Schraubenziehers, wenn Sie einen Schraubenschlüssel benötigen: Man muss viel härter arbeiten als nötig.
CDPs profitieren von der neuesten Technologie. Die meisten CDPs arbeiten mit modernen "Big Data"-Technologien wie Hadoop und Hbase. Diese sind deutlich flexibler, skalierbarer und einfacher zu verwalten als die von älteren Produkten verwendeten relationalen Datenbanken und Dateisysteme. Dank dieser Technologie können gut durchdachte CDPs Leistungen erbringen, die andere Systeme nicht erbringen können.
Wer sollte über die Anschaffung einer CDP nachdenken? Nur wenige Unternehmen haben eine vollständige, einheitliche und offene Kundendatenbank implementiert. Aber selbst wenn Sie ein Kundendatenproblem haben, bedeutet das nicht, dass eine CDP unbedingt die richtige Lösung ist. Eine CDP ist am sinnvollsten in Situationen, in denen:
Sie einheitliche Kundendaten benötigen UND einen Business Case haben, den Ihr Management akzeptiert. Bei all ihren Vorteilen erfordern CDPs einen erheblichen Aufwand an Zeit und Geld. Mit einigen Ausnahmen werden die meisten CDPs mehr als 100.000 Dollar pro Jahr kosten. Ihr Unternehmen muss groß genug sein, um sich diese Art von Investment leisten zu können.
Ihre bestehenden Systeme Daten liefern können. Die physische Extraktion der Daten kann bei älteren Systemen ein Problem darstellen. Aber es ist fast immer möglich, zumindest eine tägliche oder wöchentliche Extraktdatei zu erzeugen.
Sie Systeme haben, die aus den Ergebnissen etwas machen können. Im Idealfall sehr zielgerichtete, personalisierte Marketingprogramme. Die häufigste Anwendung von CDP sind jedoch die reine Analyse des Kundenverhaltens.
Sie realistische Erwartungen haben. CDPs sind keine Wunderwaffe, die alle Probleme auf einmal lösen. Systeme müssen miteinander verbunden werden, Prozesse müssen geschaffen oder verändert werden, Mitarbeiter müssen geschult, Marketingprogramme entwickelt und Ergebnisse im Laufe der Zeit gemessen und weiterentwickelt werden. Ihr CDP-Projekt wird in Phasen ausgeführt, in denen neue Quellen hinzugefügt und neue Anwendungen bereitgestellt werden. Das erfordert einen langen Atem.
Was nun?
Wenn eine CDP sich für Sie nützlich anhört, sollten Sie analysieren, was genau an Ihren bestehenden Systemen und Prozessen Sie daran hindert, mit Ihren Kundendaten aktuell erfolgreich zu sein. Eine CDP könnte - muss aber nicht - die Lösung sein.
Ob sich eine Anwendung von CDPs für Ihr Unternehmen lohnt und wie Sie starten könnten – melden Sie sich gerne bei uns.